Kaum ist eine Stellenausschreibung veröffentlicht, häufen sich die Bewerbungen auf dem Tisch der Personalabteilung (heutzutage größtenteils virtuell). Aus diesem Berg müssen jetzt mit möglichst wenig Aufwand die erfolgversprechendsten Kandidaten herausgesucht und zu einem Gespräch eingeladen werden. Doch woran erkennt man diese?
Was die Bewerbungsunterlagen aussagen können
Das Anschreiben
Im Anschreiben drückt der Bewerber seine Motivation aus. Warum bewirbt er sich für diese Stelle? Warum ist er geeignet? Welche Qualifikationen bringt er mit?
Dabei sollte erkennbar sein, dass das Anschreiben individuell auf die Stellenausschreibung verfasst wurde und kein Standardtext ist. Wurde auf die in der Ausschreibung genannten Kriterien eingegangen? Wurde der in der Ausschreibung genannte Ansprechpartner in der Anrede verwendet?
Informationen über die Persönlichkeit und den Arbeitsstil des Bewerbers helfen dabei einzuschätzen, ob derjenige in das Unternehmen und das eventuell vorhandene Team passt.
Insgesamt sollte das Anschreiben einen stimmigen Eindruck hinterlassen und möglichst frei von Rechtschreib- und Grammatikfehlern sein. Jedoch ist niemand perfekt und ein oder zwei Fehler sollten nicht direkt zum kompletten Ausschluss führen.
Der Lebenslauf
Der Lebenslauf sollte übersichtlich gestaltet sein, sodass auf einen Blick erkennbar ist, ob Lücken vorhanden sind. Die Qualifikationen und Erfahrungen, die im Anschreiben erwähnt werden, sollten im Lebenslauf erkennbar sein. Auch sollte in der beruflichen Laufbahn des Bewerbers eine klare Entwicklung erkennbar sein und kein Rückschritt. Hat er sich weitergebildet und zusätzlich qualifiziert?
Die Arbeitszeugnisse
Den Arbeitszeugnissen wird oft eine große Bedeutung zugesprochen. Jedoch sind diese in vielen Fällen nicht aussagekräftig. In einigen Unternehmen ist es Standard, dass diese von den betreffenden Mitarbeitern selbst verfasst und vom Vorgesetzten einfach nur unterschrieben werden, oder sie werden aus Standardtextbausteinen zusammengestellt und sagen kaum etwas über den Mitarbeiter selbst aus.
Bewerbungen bewerten
A, B oder C Kandidaten?
Mit der Zeit hat es sich bewährt, Bewerber in drei Kategorien einzuteilen.
Zu den A Kandidaten gehören diejenigen, die mit dem für die Stellenausschreibung erstellten Anforderungsprofil absolut übereinstimmen. A Kandidaten sollten zu einem Gespräch eingeladen werden, um sie näher kennenzulernen.
B Kandidaten weisen eine hohe Übereinstimmung mit dem Anforderungsprofil aus. Diese Bewerber sollten näher in Augenschein genommen werden, wenn kein passender neuer Mitarbeiter unter den A Kandidaten gefunden wurde.
Bewerber aus der letzten Kategorie C weisen nur eine sehr geringe Übereinstimmung auf und kommen daher für die ausgeschriebene Stelle nicht in Frage.
Doch nach welchen Kriterien sollten die Bewerber eingeteilt werden?
Die Kriterien
Zuerst sind da die formalen Kriterien, die schnell abgehakt werden können. Ist die Bewerbung vollständig, gut lesbar und möglichst fehlerfrei? Wurde der Bewerbungsprozess eingehalten?
Für die Muss-Anforderungen sollten die Bewerbungen mit dem vorher erstellten Anforderungsprofil verglichen werden. Welche Qualifikationen und Anforderungen muss der Bewerber auf jeden Fall erfüllen?
Durch das Recruiting Tool von Catch Talents können diese Anforderungen leicht automatisch abgeglichen werden, sodass mehr Zeit bleibt sich mit den anderen Anforderungen zu beschäftigen.
Unter den Kann-Anforderungen werden Qualifikationen zusammengefasst, die von Vorteil wären, aber nicht unbedingt notwendig sind. Eventuell können diese auch nachgeholt werden, sobald der neue Mitarbeiter eingestellt wurde.
Nicht zu vernachlässigen ist auch der Gesamteindruck der Bewerbung.
Bietet die Bewerbung einen sauberen und konsistenten Eindruck? Ist die Gestaltung des Layouts nachvollziehbar und angemessen? Stimmt die Qualität von Fotos und Scans, wenn es welche gibt? Passen die Formulierungen und der Ausdruck zur ausgeschriebenen Stelle? Falls es eine schriftliche Bewerbung ist: Ist die Bewerbungsmappe sauber und ohne Knicke? Bei einer Online-Bewerbung: Sind die PDF-Dateien korrekt benannt und sinnvoll komprimiert?
Fazit
Sich durch einen großen Stapel Bewerber zu wühlen, um den perfekten neuen Mitarbeiter zu finden, ist nicht leicht. Gerade in kleinen und mittelständischen Unternehmen fehlt es dafür oft an Erfahrung und Ressourcen. Recruiting Tools können dies erleichtern, indem sie eine Vorauswahl treffen bzw. die Bewerbungen mit dem Anforderungsprofil abgleichen. Durch die Nutzung der ISA® von Catch Talents ist es sogar möglich, die Persönlichkeit des Bewerbers mit den Anforderungen zu vergleichen. So können sowohl Zeit als auch Ressourcen eingespart werden.
Wichtig ist aber im Vorfeld, schon bevor die Stellenausschreibung online geht, ein genaues Anforderungsprofil zu erstellen. Anhand dessen kann zunächst eine grobe Auswahl an Bewerbern getroffen werden, die dann im Laufe des Prozesses immer weiter verfeinert wird, bis möglichst nur noch A Kandidaten übriggeblieben sind.
Diese sollten für ein näheres Kennenlernen eingeladen werden. Was es bei einem Vorstellungsgespräch zu beachten gibt, könnt ihr in unserem nächsten Blogbeitrag lesen.