Das perfekte Anforderungsprofil

Wie sieht das perfekte Anforderungsprofil aus? Und was gehört unbedingt rein?

Ronya Thiemann
Ronya Thiemann

Das Anforderungsprofil ist eines der wichtigsten Bausteine einer Stellenanzeige. Das Bild eines idealen Kandidaten wird hierdurch vorab definiert und festgelegt. Im gesamten Prozess der Personalgewinnung gibt es Orientierung und ist die Entscheidungsgrundlage für Personaler.

Es hilft Kandidaten, sich ein genaueres Bild von der ausgeschriebenen Position zu machen und hilft ihnen, zu entscheiden, ob er diesem gerecht wird.

Doch wie sieht das perfekte Anforderungsprofil aus? Was gehört unbedingt rein und wie findet man heraus, welche Anforderungen wirklich relevant sind?

Was ist ein Anforderungsprofil?

Das Anforderungsprofil bildet die Basis einer Stellenausschreibung und ist somit ein wichtiges Element. Es beschreibt benötigte Fähigkeiten, Eigenschaften und die erforderliche Expertise, die mitgebracht werden sollten, um die Aufgaben einer offenen Position erfolgreich zu bewältigen. Anhand dieser Kompetenzen und Skills, kann sich ein Kandidat ein Bild davon machen, was in dem Beruf erwartet wird und dadurch selbst einschätzen, wie gut er geeignet ist.

Ein Anforderungsprofil hilft nicht nur dem Bewerber einen genaueren Einblick in die ausgeschriebene Stelle zu erhalten, sondern auch den Personalern. Sie können die Bewerbungen der Kandidaten mit dem Anforderungsprofil abgleichen und dadurch herausfinden, ob sie zu dem gesuchten Profil passen. Unpassende Bewerbungen, die den Anforderungen nicht gerecht werden, können dadurch aussortiert werden – diese Bewerber sind eher weniger für die ausgeschriebene Position geeignet.

Wird das Anforderungsprofil jedoch nicht richtig erstellt, kann es zu Fehlbesetzungen kommen und verursacht überflüssige Kosten und verschwendete Zeit.

Daher sollte der Arbeitgeber so genau wie möglich beschreiben, worauf es bei der Position eigentlich ankommt. Es sollte sich gefragt werden: „Was erwarte ich von einem Bewerber?“.

Das Anforderungsprofil erstellen

Ein Anforderungsprofil ist für jede zu besetzende Stelle sehr individuell. Es kommt darauf an, welche Tätigkeiten, Fähigkeiten und Kompetenzen wirklich gefragt sind.

In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig, in die Zukunft zu schauen. In welche Richtung entwickelt sich der Beruf und was muss künftig erledigt werden? Kommen weitere Aufgaben hinzu? Wenn vorausschauend Anforderungen herausgefunden werden, lässt sich eine Stelle auch langfristig mit einem passenden Mitarbeiter besetzen.

Personal-Fit und Cultural Fit

Das Anforderungsprofil wird in den meisten Fällen durch zwei Blöcke strukturiert.

Der Personal-Fit im ersten Teil:

Unter dem Personal-Fit versteht man alle absolut notwendigen Hard Skills, die benötigt werden, um diese Position erfolgreich auszuführen. Es sind die personenbezogenen und erforderlichen Anforderungen, die auf die fachliche Qualifikation abzielen. Das sind unter anderem Ausbildung, Weiterbildung, relevante Berufserfahrung und Sprachkenntnisse.

Der Cultural-Fit im zweiten Teil:

Unter dem Cultural-Fit versteht man die geforderten Soft Skills. Das sind die Anforderungen des Unternehmens an die Werte, Kernkompetenzen, Fähigkeiten und die persönliche Einstellung des Kandidaten. Darunter fallen beispielsweise Kommunikationsfähigkeit, Flexibilität und Teamfähigkeit.

Nachdem alle relevanten Fähigkeiten, Tätigkeiten und Kompetenzen herausgefunden worden sind, ist es klug, systematisch vorzugehen und sie nach einer Gewichtung aufzulisten. So wird auch automatisch die Bewerberqualität erhöht.

Den Inhalt festlegen

Ein professionelles und vollständiges Anforderungsprofil lässt sich auf Basis der fünf Kompetenzbereiche der Kompetenzpyramide nach Niermeyer stellen:

  1. Fachkompetenzen: Fachwissen, Erfahrungen, Sprachkenntnisse, IT-Kenntnisse
  2. Methodenkompetenzen: Strategisches Denken, Analysefertigkeiten, Präsentationsskills, Rhetorikkenntnisse, spezifische Arbeitstechniken
  3. Soziale Kompetenzen (Soft Skills): Teamfähigkeit, Selbstständigkeit, Stressresistenz, Konfliktfähigkeit etc.
  4. Führungskompetenzen: Entscheidungsfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Verhandlungsgeschick, Durchsetzungsfähig, Kritikfähigkeit, Fähigkeit zu priorisieren etc.
  5. Persönliche Kompetenzen: Motivation, Flexibilität, Leistungs- und Lernbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein, Kreativität, Selbstständigkeit, Stressresistenz etc.

Hierbei kann es durchaus sinnvoll sein, Mitarbeiter in gleichen oder ähnlichen Positionen zu fragen, was für sie wichtige Anforderungen sind, die unbedingt mitgebracht werden sollten. Sie haben den direkten Bezug zur Stelle und können somit aus erster Hand berichten, worauf es wirklich ankommt.

Denn: Kandidaten können immer nur so gut sein wie die gestellten Anforderungen des Unternehmens. Laut einer Studie machten etwa 42 % der Talente die Erfahrung, dass die Realität des Jobs wenig mit der Stellenausschreibung und dem Anforderungsprofil gemeinsam hätte. Bereits ¾ der Kandidaten haben dadurch dem Unternehmen im Bewerbungsprozess abgesagt.

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