Führung direkt aus dem Home Office
Ein Unternehmen zu leiten, ist allgemein schon ein schwieriges Unterfangen. In Zeiten von Corona, wo alle zuhause sitzen müssen und alles remote läuft, ist das Leiten sicher noch eine Spur komplizierter geworden. Es stellt sich die Frage, worauf es beim Distance Leadership ankommt und worauf geachtet werden muss. Außerdem muss eine Führungskraft virtuell ebenso präsent für seine Mitarbeiter sein, wie normalerweise im Büro. Dazu haben wir Euch auch einige Tipps herausgesucht, um das Führen im Home-Office leichter zu handhaben. Wir haben uns bereits vor einiger Zeit mit dem Thema Hybrides Arbeitsmodell beschäftigt und dazu einen Beitrag verfasst. Den könnt Ihr hier lesen.
Was ist Distance Leadership?
Distance Leadership bezeichnet die Führung eines Unternehmens oder einer Abteilung aus der Ferne. In Zeiten von Corona wird die Distance Leadership unersetzlich für die Mitarbeiter, die aus dem Home-Office heraus arbeiten müssen. Die richtige Balance zwischen dem Fokus auf die Arbeit und permanenter Erreichbarkeit ist dabei entscheidend. Unter anderem ist es wichtig, dass sich ausreichend mit der Technik und den verschiedenen Tools, die im Team genutzt werden, vertraut gemacht wird. Allerdings sollen auch die Fähigkeiten der Mitarbeiter gezielt eingesetzt werden, um auch auf Distanz ihr Potenzial auszuschöpfen.
Performance Management – Teil des Distance Leaderships
Performance Management bezeichnet die Entwicklung einer Organisation und die Erfüllung der vorher definierten Unternehmensziele. Dabei werden die Ziele der einzelnen Mitarbeiter von den Unternehmenszielen abgeleitet. In Zeiten der Digitalisierung müssen Organisationen innovativ sein, um mit den Fortschritten auf dem Markt mithalten zu können. Denn wenn der Konkurrent sein neuestes Produkt hervorragend auf dem Markt unterbringen kann, muss schnell gehandelt werden. Der Wettbewerb hat vor allem Auswirkungen auf das Performance-Management. Dadurch können Ziele mehrfach im Jahr angepasst oder neu definiert werden. Allerdings muss sich auch das Performance-Management in eine neue Richtung bewegen und verändern. Durch die Digitalisierung bekommt der Mitarbeiter immer mehr Verantwortung für den ihm zugeteilten Bereich. Allerdings ist es wichtig, mit der Zeit zu gehen und den Mitarbeiter aktiv am Erreichen des Ziels teilnehmen zu lassen.
Unternehmen müssen sich dementsprechend anpassen und auch ihre Manager darauf vorbereiten, dass der Mitarbeiter stärker in die Unternehmensziele integriert wird. Dazu müssen diese über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten werden, um die Entwicklungen auch in ihrer Arbeit unterzubringen.
Sieben Tipps für Distance Leadership
Vor allem auf Distanz ist es wichtig, dass die Kommunikation zwischen der Leitung und den Mitarbeitern nicht abbricht. Allerdings gibt es noch ein paar andere Punkte, auf die geachtet werden sollte. Wir haben einige Tipps für euch zusammengestellt.
- Ausreichend kommunizieren!
Unsere Erfahrungen haben bisher gezeigt, dass Kommunikation der Schlüssel ist, um ein Team virtuell führen zu können. Dabei ist zu beachten, dass Sie auf die Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter eingehen und diese gemeinsam umsetzen und verbessern. Mitarbeiter sehnen sich im Home-Office nach Bindung, Orientierung und Sicherheit. Dabei ist es wichtig, ausreichend miteinander zu kommunizieren, aber auch aktiv nachzufragen und zuzuhören. Für spontane Rückfragen sollte immer Zeit sein. Monatliche Feedbackgespräche sind unersetzlich, ebenso wie wöchentliche Teammeetings und Meetings speziell zu wichtigen Entscheidungen.
- Seien Sie flexibel!
Anpassungsfähigkeiten einer Führungskraft sind gerade im Home-Office unerlässlich. Wer vor allem offen für Neues ist und innovativ denkt, der ist deutlich im Vorteil. Dabei ist es außerdem wichtig, dass Neues ausprobiert wird, beispielsweise bei der Kommunikation oder der Organisation von Projekten. Es gibt einige neue Systeme, welche die Remote Arbeit erleichtern. Finden Sie vor allem das passende Tool für Ihr Unternehmen.
- Klare Regeln definieren und “Code of Ethics”!
Klar definierte Regeln kommen im Home-Office nicht nur Ihnen zugute, sondern auch Ihren Mitarbeitern. Dadurch erhalten sie eine gewisse Struktur in ihrem Arbeitsalltag. Dabei sollten einige Punkte beachtet werden. Zum einen sollten gewisse Kernarbeitszeiten festgelegt werden, an denen alle Mitarbeiter erreichbar sein sollen. Es sollte geklärt werden, wer für welchen Bereich zuständig ist und wer der Ansprechpartner ist. Denn Kommunikation ist gerade im Home-Office noch wichtiger geworden. Bestimmte Tools eignen sich, um Deadlines und Abgabefristen für die Mitarbeiter festzulegen.
Außerdem werden ethische Fragen wie Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und Verantwortungsgefühl wichtiger. Das Home-Office ist eine Vermischung von privatem und beruflichem Leben und den Mitarbeitenden muss demnach auch ein gewisses Vertrauen entgegengebracht werden, was ihre Arbeit betrifft.
- Technische Hilfe bereitstellen wo sie benötigt wird!
Beim Remote Arbeiten sind wir vor allem auf eines angewiesen: die Technik! Jeder kennt es, wenn die Technik mal nicht richtig funktioniert, weil der Anbieter eine Störung hat, die schnellst möglichst behoben wird. Das ist außerhalb der Arbeitszeiten nicht so schlimm, aber steht ein Vortrag oder ein wichtiges Meeting an, kann das zum Verhängnis werden. Wenn dann die Verbindung schlecht ist, das Bild ruckelt oder die Bildschirmübertragung nicht richtig funktioniert, macht remote arbeiten keinen Spaß. Kümmern Sie sich um funktionierende Technik und um die Lizenzen, damit alles einwandfrei funktioniert. Die benutzten Tools sollten allerdings auch nicht die Überhand nehmen. Beschränken Sie sich auf die Wichtigsten, damit sich Routinen im Umgang mit den Tools entwickeln können.
- Vertrauen ist das A und O!
Bei der Remote Arbeit ist die Kontrolle und Leistungsbeurteilung nicht mehr möglich wie zuvor im Büro. Deswegen ist vor allem das Vertrauen gegenüber seinen Mitarbeitern wichtig. Eine gute Zusammenarbeit im Team kann virtuell nur erfolgen, wenn zwischen der Führungsetage und den Mitarbeitenden ein vertrauensvolles Klima herrscht. Vor allem ist es wichtig sich vor Augen zu führen, dass sich selbst im Home-Office die Qualität der Arbeit nicht verschlechtern muss. Vor allem, wenn die Qualität nachlässt, sollten Sie immer ein offenes Ohr für die Bedürfnisse, Wünsche und Anregungen Ihrer Mitarbeiter haben.
- Integrieren Sie Routinen!
Durch die örtliche Distanz und die damit verbundene räumliche Trennung der Mitarbeitenden ist der regelmäßige Austausch im Team unersetzlich. Manch einer hat vielleicht mit Isolation und sozialer Distanz zu kämpfen. Um die Vereinsamung zu vermeiden, sind regelmäßige Team Meetings und Events unerlässlich. Gerade der private Austausch durch gemeinsames virtuelles Kaffee trinken am Morgen, kann den Zusammenhalt fördern. Allerdings sind auch gelegentliche abendliche Events hilfreich, um das Wir-Gefühl zu stärken. Vielleicht können auch einige Events später noch beibehalten werden, wenn die Arbeit vor Ort im Büro wieder möglich ist.
Fazit
Abschließend kann also gesagt werden, dass Kommunikation und Flexibilität die Grundsteine für eine erfolgreiche Führung auf Distanz sind. Im Home-Office ist es für den Leiter schwieriger den Mitarbeiter beurteilen zu können, deswegen ist ein vertrauensvolles Klima sehr wichtig. Unter anderem sollten Routinen wie z.B. tägliche Meetings in den Alltag integriert werden. Weitere Teamevents am Abends sind ebenso nötig, um den Zusammenhalt zu stärken. Es bedarf allerdings einiges an Geduld. Nicht alles funktioniert von heute auf morgen, deswegen sollte der Leiter eine gewisse Art von Verständnis und Nachsicht aufzeigen können.