Employer Branding über die sozialen Medien

Auf diesen Plattformen lassen sich talentierte junge Nachwuchskräfte online auffinden.

Ronya Thiemann
Ronya Thiemann

Wer heute ein erfolgreiches Employer Branding aufbauen möchte, wird nicht um die sozialen Medien herumkommen. In den sozialen Netzwerken lassen sich nicht nur neue Kunden gewinnen – sie sind auch bestens dafür geeignet, das eigene Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren und qualifizierte Fachkräfte und junge Talente zu gewinnen.

Junge Nachwuchskräfte – Die Digital Natives

Gerade um junge Nachwuchskräfte zu erreichen, sind die sozialen Medien wichtig. Generation Z und Millennials gelten als Digital Natives. Sie sind die erste Generation, die digital aufgewachsen sind und bedienen gerade deshalb eine spezielle Zielgruppe.

Wo früher nach der Schule eine Ausbildung oder ein Studium folgte und danach ein fester Job angestrebt wurde, steht bei der Generation Z ganz klar das Reisen und Sammeln neuer Lebenserfahrungen im Vordergrund. Nicht verwunderlich, dass nach einem erfolgreichem Abschluss die meisten Millennials erst einmal ins Ausland gehen und dort zum Beispiel durch Work & Travel neue Erfahrungen sammeln möchten. Der Fokus liegt größtenteils gar nicht auf einem angesehenen Job mit ausgezeichnetem Gehalt, viel mehr steht das Miteinander und eine gesunde Work-Life-Balance im Vordergrund.

Früher oder später ist jedes Unternehmen auf qualifizierte Nachwuchskräfte angewiesen. Hierbei spielt das Social Media Employer Branding eine große Rolle. Der Auftritt in den sozialen Netzen ist das Aushängeschild. Gerade die Generation der Digital Natives ruft erst mal das Unternehmensprofil auf und macht sich dadurch ihr eigenes Bild.

Digital Natives im Recruiting

Laut einer Studie des Marktforschungsunternehmens Ipsos kann sich die Mehrheit der Millennials und der Generation Z ein Leben ohne das Internet und den sozialen Medien kaum mehr vorstellen. Sie verbringen weltweit durchschnittlich etwa 3,2 Stunden täglich online. In Deutschland rund 2,8 Stunden täglich.

Selten wird ein PC oder Laptop genutzt, die meisten Digital Natives konsumieren die sozialen Medien über ihr Smartphone oder Tablet. Hieraus lässt sich erkennen, wie und wo das Social Recruiting dieser jungen Zielgruppe stattfinden muss – es heißt mobile first!

Bevorzugt wird eine Jobsuche, die so einfach und angenehm wie möglich ist. Gerade Online- und Ein-Klick-Bewerbungen sind das, wonach gesucht wird. Gerne wird auf lange Anschreiben verzichtet, man möchte lieber persönlich von sich überzeugen.

Die Bedeutung von den sozialen Medien im Employer Branding

Mittlerweile sind Unternehmen zwingend auf die Nutzung der sozialen Medien angewiesen. Gerade dort tummeln sich High Potentials, Leistungsträger und Fach – und Führungskräfte. Die sozialen Netzwerke bieten die Möglichkeit, mit gesuchten Talenten in Kontakt zu treten und sie mit Inhalten der eigenen Marke zu versorgen.

Das Management der Arbeitgeberattraktivität über die sozialen Medien kann dabei eine herausfordernde Aufgabe sein. Man möchte nicht nur die besten Mitarbeiter gewinnen, sondern auch die eigenen Mitarbeiter dazu bringen, die eigene Marke zu leben und diese nach außen zu repräsentieren.

Viele Arbeitgeber denken bei dem Employer Branding über die sozialen Medien zunächst an Karriereseiten wie XING oder LinkedIn, doch auch Plattformen wie Facebook oder Instagram sind hierfür gut geeignet. Auf diesem Weg lässt sich eine große Anzahl von Personen auf einmal erreichen. Auch das Vorstellen der eigenen Marke sowohl auf persönliche als auch informelle Weise funktioniert in den Netzwerken optimal. Wichtig ist es, ein gewisses Know-how zu beweisen, um attraktiv hervorzustechen, denn die sozialen Medien sind schnelllebig und entwickeln sich ständig weiter.

Aber welche Kanäle eignen sich neben den bereits bekannten Karrierenetzwerken am besten für ein erfolgreiches Employer Branding?

Facebook

Schon lange ist Facebook bei der jungen Zielgruppe nicht mehr so beliebt wie damals. Trotzdem bleibt es aber ein wichtiger Kanal. Facebook hat etwa 31 Millionen aktive Nutzer, davon nutzen 87 % das Netzwerk vor allem mobil. Die Zielgruppe hat sich eher auf Ältere verlagert. Trotzdem ist es wichtig, Präsenz zu zeigen. Vor allem, um die eigene Arbeitgebermarke zu stärken, denn Facebook hat sich in den letzten Jahren vor allem zum Unternehmens- und Werbenetzwerk entwickelt.

Instagram

Mehr als 71 % der Nutzer auf Instagram sind unter 35. Gerade hier bewegen sich die Digital Natives, doch trotzdem haben Unternehmen es auf dieser Plattform schwer. Betrachtet man die Themen, die hier behandelt werden, wird schnell klar, dass beispielsweise ein mittelständisches Industrieunternehmen nicht wirklich in die Welt von Essen, Fitness, Beauty und anderen Lifestyle Themen passt.

Doch gerade, wenn ein Unternehmen bereits Digital Natives als Mitarbeiter hat, kann das Employer Branding über Instagram funktionieren. Denn es ist wichtig, die Nutzer und die Plattform zu verstehen. Neben den Kenntnissen über die Zielgruppe muss sowohl ein gewisses Textverständnis mitgebracht als auch die Wünsche, Bedürfnisse und Bildsprachen der Nutzer verstanden werden.

Youtube

Youtube wird als Gigant der sozialen Netzwerke bezeichnet. Die hier anzutreffende Zielgruppe möchte nicht suchen, sondern gefunden werden. Da Recruiting Videos oder informelle Videos über die Strukturen innerhalb eines Unternehmens eher wenig Klicks erhalten, kann es sinnvoll sein, seine Werbung vor andere Videos schalten zu lassen.

Aber Vorsicht: Hier muss innerhalb der ersten Sekunden überzeugt werden, ansonsten wird die Werbung sofort weggeklickt und das Budget hätte sinnvoller eingesetzt werden können.

Twitter

Twitter kann wichtig sein, um die Stimme eines Unternehmens zu definieren. Hier lassen sich Themen ansprechen, die dem Unternehmen wichtig sind, ohne ein Bild aussuchen zu müssen oder einen ganzen Beitrag zu erstellen. Die sogenannten Tweets sind nämlich auf 280 Zeichen limitiert. Ganz einfach lässt es sich unter den Posts mit dem Publikum in Kontakt treten und sich austauschen. Wichtig ist es hierbei, auf die Positionierung und Werte der Employer Brand zu achten.

TikTok

Zurzeit ist TikTok das am schnellsten wachsende Netzwerk weltweit. Die Plattform glänzt mit 100 Millionen monatlichen aktiven Nutzern in Europa und etwa 10,7 Millionen allein in Deutschland. Hierbei sind 69 % der Nutzer zwischen 16 und 24 Jahre alt – eine Zielgruppe, die sonst eher schwer zu erreichen ist.

TikTok ist eine Videoplattform – und genau diese Videos müssen innerhalb weniger Sekunden überzeugen, ansonsten werden sie sofort weggeklickt. Bei der richtigen Nutzung und dem dazu erforderlichen Know-how kann ein einziges Video schon zum Recruiting- oder Unternehmenserfolg führen. Durch den intelligenten Algorithmus können Videos von Profilen ohne große Reichweite anders als bei anderen Plattformen viral gehen. Hierbei ist eine einzigartige Idee der Schlüssel zum Erfolg.

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