Wie schließe ich ein Arbeitsverhältnis mit einem Mitarbeiter richtig ab?
Das ist eine Frage, die sich jede Führungsperson früher oder später stellen wird. Genau so wichtig wie das Recruiting ist auch das richtige Abwerben von Mitarbeitern. Sollte sich eine Person negativ entwickelt haben, das Team sich verändert haben oder sollten die Umstände es nicht anders zu lassen, ist es Zeit, sich leider von einem oder mehrerer Mitarbeiter zu trennen.
Der Verlauf der Kündigung verläuft in der Regel relativ kurz ab. Doch wie genau sollte dieses Verfahren in der Praxis am besten aussehen?
Vor der Kündigung sollte sich die Führungsperson im Klaren sein, welche Konsequenzen durch die Kündigung entstehen könnten. Sollten die Vorteile für das Unternehmen bei dieser Überlegung überwiegen, wäre der nächste Schritt zu klären, welche rechtlichen Bedingungen vereinbart wurden. Hierfür ist es wichtig, die Kündigungsfristen herauszufinden und nach der Arbeitsvereinbarung zu handeln. Vor allem die Länge der Beschäftigung spielt hierbei eine große Rolle. Das deutsche Gesetz sieht hier für Personen, welche schon länger beschäftigt sind, eine längere Frist vor als für Personen, die erst kurz in einem Unternehmen beschäftigt sind.
Sollten alle Formalien passen, folgen nun die Phasen der eigentlichen Kündigung.
Planung des Gesprächs
Bei dem Vorgehen der Planung ist sehr wichtig zu beachten, wie vorhersehbar die Kündigung ist. Sind beide Seiten schon etwas länger mit der Überlegung beschäftigt, eine Kündigung in Betracht zu ziehen, ist es sinnvoll, direkt nach einem Gespräch zu suchen. Eine Möglichkeit ist hierbei, ein privates Gespräch nach der Arbeitszeit zu führen.
Kommt das Gespräch eher überraschend, ist es wichtig, die Person zunächst indirekt nach einem Gespräch zu bitten. Dies sorgt für weniger Unruhe im Arbeitsumfeld.
Beginn des Gesprächs
Sollte ein passender Termin gefunden worden sein, ist nun wichtig, das Gespräch schnell und klar einzuleiten. Der Beginn sollte daher nicht allzu ausführlich formuliert werden. Ein Beispiel wäre es, damit zu beginnen, dass man gerne über das Arbeitsverhältnis sprechen würde.
Die Vermittlung
Nachdem der Mitarbeiter im Klaren ist, um welches Thema es sich bei dem Gespräch handelt, folgt nun die Vermittlung der Kündigung. Nach dem kurzen Beginn ist es nun empfehlenswert, innerhalb von wenigen Sätzen die Kündigung zu formulieren. Wichtig ist hierbei zu erwähnen, dass die Kündigung fristgerecht bis zu einem gewählten Datum stattfindet. Wichtig ist es vor allem auch das Mitgefühl gegenüber des Arbeitnehmers auszudrücken.
Die Reaktion
Die Reaktion des Mitarbeiters ist sehr daran gebunden, wie vorhersehbar die Kündigung bereits war. Verschiedene Reaktionen können hierbei Schock, Wut, Angst oder Gelassenheit sein.
Ihr Mitarbeit benötigt Zeit, emotional auf die Situation zu reagieren. Die Vermittlung von Mitgefühl und Verständnis der Person gegenüber ist hierbei hilfreich. Ein Glas Wasser und einen kurzen Moment schweigen könnte ihrem Mitarbeiter helfen, sich zu beruhigt und die Situation zu realisieren. Jede Person reagiert anders auf solch eine Nachricht, von daher ist es wichtig, abzuwarten und die Emotionen des anderen zu akzeptieren und versuchen Beistand zu leisten.
Die Begründung
Sobald sich die Situation beruhigt hat und ihr Mitarbeiter die Verkündigung realisiert hat, folgt nun die Begründung. Mittels des Entscheidungsweges und den ausschlaggebenden Faktoren der Kündigung wird dem Mitarbeiter die Entscheidung veranschaulicht. Hierbei sollten klare und transparente Argumente die Informationen und Beispiele vermitteln. Ebenfalls ist es hilfreich, Ihrem Gegenüber zu verdeutlichen, dass Ihre Entscheidung feststeht und sie nicht wollen, das dies diskutiert wird.
Das weitere Vorgehen und Abschluss
Nachdem die Kündigung mitgeteilt wurde, folgt nun der Abschluss des Gespräches. Das anbieten von Hilfe bei der weiteren Arbeitsplatzsuche ist eine nette Geste und zeigt ist Unterstützung. Ebenfalls wäre das Verfassen eines Zeugnisses sehr hilfreich, welches dem Mitarbeiter bei weiteren Bewerbungen helfen könnte.
Falls es die Umstände zulassen, könnten, ein Angebot sein, vorzuschlagen, dass eine Zusammenarbeit in Zukunft unter bestimmten Voraussetzungen noch einmal möglich wäre. Dies sollte allerdings sehr genau überlegt sein.
Nach den Angeboten und dem Zeigen von Hilfe sollte allerdings das Gespräch langsam beendet werden. Mit dem wiederholten Ausdrücken von Mitgefühl und dem Anbieten von Hilfe bei der weiteren Arbeitsplatzsuche sollte das Gespräch dann beendet werden.
Fazit
Eine Kündigung mitzuteilen ist nie ganz einfach, allerdings sollten das Gespräch so gut es geht vorbereitet werden und sich genaue Gedanken dazu gemacht machen, wie mit dem Mitarbeiter umgegangen wird. Wichtig bei dem Gespräch ist es, der anderen Person beizustehen und zu versuchen, die Unterhaltung so gut wie möglich vonstattengehen zu lassen. Ebenfalls sollte dem Mitarbeiter für die vergangene Zeit gedankt werden und ihm weiterhin ein erfolgreiches Berufsleben gewünscht werden.