Bewerberauswahl
22.2.2022

Künstliche Intelligenz in der Personalauswahl

KI in der Personalauswahl: Objektiver, schneller, vorurteilsfreier.

Ronya Thiemann
Ronya Thiemann

Fachkräfte sind immer schwieriger zu finden. Um geeignete Mitarbeiter zu rekrutieren, wird der Prozess der Bewerberauswahl aufwendiger gestaltet, wodurch jedoch Stellen nicht so schnell besetzt werden können. Doch die Digitalisierung macht auch im Bereich der Personalauswahl keinen Stopp.

Vorurteile sind menschlich, demgegenüber versprechen viele KI-Unternehmen durch den Einsatz ihrer Software den Bewerbungsprozess objektiver, schneller und vorurteilungsfreier zu gestalten.

Die Umsetzung

Die Möglichkeiten, künstliche Intelligenz in der Personalauswahl einzusetzen, umfasst verschiedene Bereiche. Einige Beispiele hierfür wären:

  • Chatbots zur Beantwortung von Anfragen
  • Gestaltung der Stellenanzeigen und Auswahl der Kanäle
  • Analyse von eingehenden Bewerbungen und Jobinterviews

Große internationale Konzerne verwenden bereits KI-Systeme zum Rekrutieren von Mitarbeitern. Sie nutzen sie von der Bewerberauswahl bis hin zum Führen von Bewerbungsgesprächen. Dabei sucht die künstliche Intelligenz passende Mitarbeiter in Jobportalen, führt eigenständig Video-Chats oder Telefoninterviews durch und beantwortet die Fragen der Bewerber. Während dieser Prozesse wird sie immer besser und lernt ständig dazu. Nach der vorerst getroffenen Auswahl der KI-Anwendungen werden die Kandidaten dann den Personalern übergeben.

Die Personalauswahl durch künstliche Intelligenz in deutschen Unternehmen

In Deutschland werden aktuell KI-Lösungen in Form von Chatbots und Anwendungen für die Analyse und Bearbeitung von Bewerbungen eingesetzt. So werden Personaler unterstützt, ohne die persönlichen Faktoren der Personalauswahl zu vernachlässigen.

Vor allem in dem Bewerben von Stellenanzeigen werden KI-Lösungen hauptsächlich in deutschen Unternehmen genutzt. So können die Ausschreibungen mithilfe von künstlicher Intelligenz verfasst und auf den passenden Kanälen verbreitet werden. Die Algorithmen, die hierbei zum Einsatz kommen, lernen durch immer wiederkehrende Prozesse hinzu und können somit diesen zeitaufwendigen Teil des Rekrutierungsprozesses vereinfachen.

Vorteile

Es lassen sich nicht nur mehr Bewerbungsgespräche an einem Tag durchführen oder Stellenanzeigen erstellen, die Vorteile der künstlichen Intelligenz bei der Personalauswahl sind deutlich mehr.

KI-Methoden werden nicht erschöpft oder krank, im Gegenteil, sie lernen ständig hinzu und optimieren ihre Arbeit. Ebenso können sie auch immer mehr über die Bewerber lernen, da sie in der Lage sind, Daten und Informationen über das Internet abzurufen und zusammenzuführen. Es wird ein umfassenderes Bild eines Kandidaten geliefert und zuvor festgelegte Anforderungen des Unternehmens mit diesem abgeglichen.

Unbewusste, voreingenommene Neigungen, Stereotype oder Vorurteile, die wir alle in uns tragen, können durch den Einsatz von KI-Lösungen deutlich verringert werden. Sie betrachten jeden Bewerber objektiv und neutral, wodurch jeder Kandidat die gleiche Chance bekommt.

KI-Systeme können durch Automatisierungen und genaueste Beschreibungen eines zuvor festgelegten Anforderungsprofils die passgenauen Mitarbeiter finden. Verglichen mit einer nicht-automatisierten Suche durch Personaler bietet sich so eine zeitsparende und effektive Lösung.

Bedenken der Unternehmen

Die künstliche Intelligenz ist darauf aus, den „idealen“ Mitarbeiter zu finden. Doch wenn künftig alle Mitarbeiter ideal zusammenpassen, besteht die Gefahr, dass sich keine konstruktiven Diskussionen und Gespräche entwickeln können, die jedoch meist zu bisher ungeahnten Ideen und Fortschritten führen.

Viele Unternehmen stehen dem Thema KI ebenfalls aufgrund der Unsicherheiten bezüglich des Faktors Datenschutz kritisch gegenüber. KI-Methoden sammeln sowohl biografische als auch private Daten der Bewerber über das Internet und werten diese für die Jobentscheidung aus, wobei fraglich ist, ob die Nutzung dieser Daten noch datenschutzkonform ist. Des Weiteren zeigt die Forschung, dass solch biografische Fakten nur eingeschränkt zur Personalauswahl geeignet sind und Freizeitaktivitäten ebenso wenig dazu beitragen.

Fazit

Passende Fachkräfte zu finden wird immer schwerer, was auch den Bewerbungsprozess erschwert, zeitaufwendiger macht und neue Ideen von Personalern fordert. Heute ist es nicht mehr mit dem bloßen Ausschreiben einer Stelle getan. Fachkräfte müssen aktiv gesucht und angesprochen werden. Die Unternehmen müssen mit der Digitalisierung gehen, um künftig mit anderen mithalten zu können.

Doch der Einsatz von künstlicher Intelligenz bedarf eine genaue Prüfung, welche Methoden sinnvoll und relevant sein könnten. Ebenso ersetzt sie nicht den persönlichen Kontakt zwischen Personaler und Bewerber und Bewerberinnen, sondern kann eine hilfreiche Unterstützung bieten und den Prozess der Personalauswahl optimieren.

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