Im November 2003 wurde XING veröffentlicht. Die Zielgruppe des Online-Netzwerkes für Berufstätige war schnell definiert, einige Jahre später folgte jedoch die strategische Entscheidung den Fokus auf den deutschsprachigen Markt zu legen.
Ein Jahr zuvor, 2002, wurde LinkedIn gegründet. Das Netzwerk aus den USA war zunächst noch unbekannt in Deutschland, das Wachstum stieg jedoch rasant. Heute ist LinkedIn der Marktführer der Business-Netzwerke weltweit – nur nicht in Deutschland. Hier liegt XING mit seinem 18 Millionen Mitgliedern vor LinkedIn mit 14 Millionen Mitgliedern.
Bei der Frage, ob LinkedIn oder XING besser ist, geht es darum, welche Ziele mit welchem Netzwerk besser erreicht werden können und wo sich die gewünschte Zielgruppe befindet.
Wo liegen die Unterschiede?
Auf den ersten Blick sieht man einige Parallelen und eins haben beide Netzwerke gemeinsam: Die Zielgruppe Berufstätige und das Nutzerprofil, welches als Online-Visitenkarte gilt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich selbst und sein Unternehmen zu vermarkten und mit anderen Nutzern in Kontakt zu treten. Trotzdem kommen beim genaueren Hinschauen auch ein paar Unterschiede zum Vorschein.
LinkedIn wird überwiegend von Mitarbeitern und Führungskräften internationaler Firmen genutzt. Wer also auch internationale Kontakte knüpfen möchte, muss auf LinkedIn setzen.
Mit der Zeit hat sich das Netzwerk immer mehr zu einer Social-Media-Plattform entwickelt. Vor allem die Erstellung und das Teilen von wertvollem Content steht im Vordergrund. Hierbei bietet LinkedIn unterschiedliche Formate, mit denen verschiedene Ziele verfolgt werden können. Reichweite, Leads und Conversions sind mit dem richtigen Content möglich.
Die organische Reichweite ist zudem vergleichsweise hoch. So besteht die Möglichkeit, mit einem Beitrag Impressionen im 5-6-stelligen Bereich zu erzielen, ohne dafür Werbebudget nutzen zu müssen oder viele Follower zu haben.
Mithilfe der Targeting Einstellungen lassen sich zum Beispiel Stellenausschreibungen präzise an eine relevante Zielgruppen ausspielen. Anzeigen erscheinen dort, wo die Nutzer sich am meisten aufhalten und fügen sich optimal in die Nutzung von LinkedIn ein.
Zusammenfassend lässt sich sagen:
- Über LinkedIn lassen sich internationale Kontakte knüpfen
- Durch die verschiedenen Content-Formate kann es ideal zum Employer Branding beitragen
- Eine starke Reichweite durch das posten von Beiträgen wird ermöglicht
- Intelligentes Targeting unterstützt die Rekrutierung von Fach- und Führungskräften
XING wird vor allem von mittelständischen- und Einzelunternehmen im deutschsprachigen Raum genutzt. Das Netzwerk hat seinen Fokus vor allem auf den sogenannten E-Recruting Angeboten. Stellenanzeigen und der TalentManager stehen hier im Vordergrund.
Aufgrund der Standortspezialisierung auf die DACH-Region ist es möglich, nach spezifischen Orten zu suchen und so vergleichsweise idealer nach Stellen oder geeigneten Mitarbeitern zu suchen. Der TalentManager und die Ergänzung des TalentpoolManagers sind vor allem für Personaler entwickelt worden und sollen gezielt Bewerbungsprozesse unterstützen.
Ebenfalls lässt sich auf XING auch Content teilen oder Kontakte knüpfen. Dies ist aber deutlich schwieriger. Die Plattform bietet weniger Formate und hat mit einem hohen Streuverlust zu kämpfen. Daher sind sowohl die Reichweite als auch die Interaktionen deutlich geringer.
Weiterbildung und Austausch stehen an erster Stelle. XING bietet eine Fülle von Fach- und Personalgruppen und durch den EventManger lässt es sich über interessante Themen austauschen. Die Gruppenfunktion wird zudem häufiger und auch viel aktiver genutzt als bei LinkedIn.
Zusammenfassend lässt sich sagen:
- XING überzeugt mit seinen E-Recruiting Angeboten, die einige Möglichkeiten bieten
- Durch die Standortspezialisierung lassen sich Fachkräfte aus der DACH-Region finden
- Es herrscht ein höherer Fach-Austausch in Gruppen
Fazit
Ob LinkedIn oder XING besser ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Wichtig ist es, die eigene Zielgruppe zu kennen und zu wissen, welches Ziel man mit der jeweiligen Plattform verfolgen möchte. Oftmals kann es auch sinnvoll sein, beide Netzwerke zu nutzen, um vor allem bei der Personalgewinnung möglichst viel herauszuholen. Abzuwägen sind dabei immer die benötigten Ressourcen und die damit verbundenen Kosten. Erst so lässt sich erfolgreich über eine der Karriereplattformen rekrutieren.