Führungskonzepte im Überblick
Um auf lange Sicht erfolgreich zu sein, braucht jedes Unternehmen eine gute Führung und eine organisierte, strukturierte Arbeitsweise. Welcher Managementstil jedoch am besten zum eigenen Unternehmen passt und wie man diesen am besten angeht, ist jedem selbst überlassen.
Wir möchten hier ein paar der wichtigsten “Management-by”, auf Deutsch “Führung durch”, Techniken vorstellen und so möglicherweise Anregungen zur Verbesserung geben. Jeder Führungsstil hat bestimmte Vor- und Nachteile und kann komplett, oder in Teilen übernommen und implementiert werden.
Management by Delegation
Auf Deutsch auch “Führung durch Übertragung (von Aufgaben)”. Bei diesem Konzept gibt der Führende verschiedene Aufgaben vollständig an einzelne Mitarbeiter oder Teams ab. Das Ziel hiervon ist die Entlastung des Vorgesetzten, um diesem zu ermöglichen sich anderen Aufgaben zu widmen, da die delegierten Aufgaben lediglich in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden müssen. Um dieses Konzept erfolgreich umzusetzen, müssen bestimmte Voraussetzungen gegeben sein. So muss ein solides Level an Vertrauen zwischen dem Vorgesetzten und den Mitarbeitern vorhanden sein. Die Person, welche die Aufgabe übertragen bekommt, muss in der Lage sein, eigenverantwortlich zu arbeiten und Verantwortung übernehmen wollen.
Vorteile: Die Mitarbeiter sind motiviert, die Aufgaben gewissenhaft zu erledigen und fühlen sich in die Ziele des Unternehmens mit einbezogen.
Nachteile: Ständige Kontrolle kann sich negativ auf die Mitarbeiter auswirken und es besteht die Gefahr, dass Aufgaben möglicherweise nicht wie gewünscht ausgeführt werden.
Weiterhin eignen sich nicht alle Aufgaben dazu übertragen zu werden. Aufgaben mit längerfristigen Konsequenzen, sowie Aufträge, die in den Bereich der Unternehmensleitung gehören, eignen sich nicht dazu delegiert zu werden. Routineaufgaben oder kurzweilige Projekte eignen sich demnach am besten für dieses Führungsmodell.
Management by Decision Rules
Dieses Konzept wird oftmals nicht als alleinige Führunkstechnik angewandt, sondern eher als Ergänzung zu anderen Methoden. Decision Rules beziehen sich auf ein Regelwerk, das bei Entscheidungen verwendet werden soll. Es geht also mehr oder weniger um ein Handbuch, welches klar definierte Vorgehensweisen für verschiedene Situationen beinhaltet. Mitarbeiter wissen daher bereits im Vorhinein, wie sie sich in verschiedenen Situationen verhalten sollen.
Vorteile: Entlastung der Führenden, da die Mitarbeiter Lösungen für Probleme selbstständig in Erfahrung bringen können.
Nachteile: Dieses Konzept ist vorrangig auf Routineaufgaben beschränkt, da nicht alle möglichen Fälle von dem Regelwerk abgedeckt werden können. Weiterhin wird den Mitarbeitern für bestimmte Aufgaben keine Eigenverantwortung übertragen.
Management by Objectives
Bei dem Konzept “Führung durch Ziele” geht es darum, dass Vorgesetzte und Mitarbeiter gemeinsam Ziele erarbeiten, die dann verfolgt werden. Es geht hierbei weniger um Delegation von Aufgaben, sondern mehr um die gemeinsame Zielerreichung und Arbeitsmotivation. Durch regelmäßige Check-Ins können die Führungskräfte den Zwischenstand kontrollieren und auswerten.
Vorteile: Die Mitarbeiter werden in die Zielsetzung integriert und durch mehr Verantwortung und individuelle Ziele motiviert.
Nachteile: Es ist möglich, dass der Leistungsdruck durch die konkrete Vorgabe eines Ziels ansteigt und es besteht die Gefahr, dass durch persönliche Ziele das Gesamtbild aus den Augen verloren wird.
Das Konzept der Objective Key Results (OKRs) beschreibt diese Art des Managements besonders gut. Seit ein paar Monaten arbeiten wir bei Catch Talents nun bereits selber mit dieser Methode. Eine detaillierte Beschreibung, sowie einen Einblick in unsere eigenen Erfahrungen gibt es bald in einer Special Edition hier auf unserem Blog!
Management by Exception
Bei diesem Führungsstil geht es vorrangig um die Führung nach dem “Ausnahmeprinzip”. Diese Methode ist oftmals eng an das Management by Delegation und by Objectives gebunden. Es geht essentiell darum, dass Mitarbeiter Aufgaben in einem zuvor vereinbarten Rahmen selbstständig durchführen. Die Führenden greifen nur dann ein, wenn unvorhergesehene Situationen eintreten, in welchen die ursprünglichen Aufgaben überschritten werden. Durch eine vorher vereinbarte Toleranz für Abweichung von den Zielen der delegierten Aufgaben wird erkennbar, wenn eine Ausnahme eintritt, die ein Eingreifen erfordert.
Vorteile: Mitarbeiter arbeiten eigenverantwortlich in ihren Kompetenzbereichen und entlasten so die Führungskräfte.
Nachteile: Minimale Abweichungen werden möglicherweise nicht gleich gemeldet, während die Führungskräfte trotzdem das richtige Maß finden müssen und nicht zu schnell eingreifen.
Management by Systems
Dieses Konzept ist ebenfalls eine Mischung bereits vorgestellter Techniken. Weiterhin ist es oftmals technisch noch schwer umsetzbar. Trotzdem ist es eine kurze Erklärung wert.
Und zwar geht es um einen systematischen Ansatz, der auch auf größere Aufgaben anwendbar ist. Es geht also nicht nur um ein Regelwerk beziehungsweise System für Routineaufgaben, sondern auch um Aufgaben mit größeren Konsequenzen und mehr Verantwortung. Bei der Anwendung dieser komplexen Führungsmethode liegt der Fokus also auf guter Organisation und Realisation der Aufgaben und Ziele.
Vorteile: Viele Arbeitsabläufe werden optimiert und es werden klare Regeln und Strukturen geschaffen.
Nachteile: Solche Systeme sind oftmals schwer zu implementieren und sind oftmals nicht besonders flexibel bei unvorhergesehenen Ausnahmen.
Fazit
Das Ziel jeder Führungsstrategie ist es, die Mitarbeiter zu unterstützen und sie bei ihrer täglichen Arbeit so gut wie möglich bei der Erreichung der gesetzten Ziele zu unterstützen. Gutes, transparentes Personalmanagement führt zu allgemeiner Mitarbeiterzufriedenheit und somit zu Erfolgen für das eigene Unternehmen. Egal ob die hier beschriebenen Methoden persönlich, im Büro oder als Distance Leadership Modell angewendet werden, sie alle haben immer qualitativ hochwertige Arbeit und motivierte Mitarbeiter zum Ziel.